Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Forschungsstelle Visuelle Poesie

 

Personen

Leitung (Raum 4.1, Durchwahl: (0202) 439 4739)
Prof. Dr. em. Ulrich Ernst

Mitarbeitende (Raum 4.6, Durchwahl: (0202) 439 4739)
Dr. Susanne Gramatzki
Dr. Christoph Benjamin Schulz

 

Kontakt

Forschungszentrum der Bergischen Universität
Campus Wicküler Park
Bendahler Straße 29
42285 Wuppertal

 

Postanschrift

Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Allgemeine Literaturwissenschaft
Forschungsstelle Visuelle Poesie
Gaußstr. 20
42119 Wuppertal

 

Gegenstand

• Bild-Text-Beziehungen im Wandel von der Antike bis zur Moderne

• Geschichte und Theorie der Visuellen Poesie

• Numerische Makroästhetik (am Beispiel optischer Gliederungssignale)

• Das Künstlerbuch als ästhetisches Experiment

 

Finanzierung

1. Deutsche Forschungsgemeinschaft

  • Pressemitteilungen: Forschung. Mitteilungen der DFG 2/1988, S. 12ff.
  • Kulturchronik, Nachrichten und Berichte aus der Bundesrepublik Deutschland, hg. von Inter Nationes, 6/1988, S. 16ff.
  • Reports of the DFG, german research 1/1989, S. 16ff.

2. Mittel der Bergischen Universität
 

Aktivitäten

Ausstellungen u.a.

Text als Figur. Visuelle Poesie von der Antike bis zur Moderne (zus. mit Prof. Dr. Jeremy Adler, London):

  • Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (1.9.87-23.5.1988)
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft: Wissenschaftszentrum in Bonn - Bad Godesberg (21.6.-28.8.1988)
  • Museum Strauhof in Zürich (9.2.-25.3.1990)

Konkrete Poesie. Innovation und Tradition:

  • Universitätsbibliothek Wuppertal (14.5.-7.6.1991)


Buchreihen

1. ORDO. Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen Neuzeit hg. von Ulrich Ernst, Christel Meier und Klaus Ridder; Böhlau Verlag: Köln, Weimar, Wien; 14 Bände.

2. Pictura et Poesis. Interdisziplinäre Studien zum Verhältnis von Literatur und Kunst, hg. von Ulrich Ernst, Joachim Gaus und Christel Meier; Böhlau Verlag: Köln, Weimar, Wien; 35 Bände.

3. Allgemeine Literaturwissenschaft – Wuppertaler Schriften, hg. von Ulrich Ernst, Michael Scheffel und Rüdiger Zymner; Erich Schmidt Verlag: Berlin; 22 Bände.

4. Mirabiblia. Forschungsbeiträge zum Künstlerbuch. Konzepte – Diskurse – Kontexte, hg. von Ulrich Ernst und Monika Schmitz-Emans; Christian A. Bachmann Verlag: Berlin; 7 Bände.


Themenfelder u.a.

  • Theorie der Visuellen Poesie
  • Literaturgeschichte als Mediengeschichte (Bild, Schrift, Buch etc.)
  • frühe literarische Formen: Technopägnion und Carmen figuratum
  • Emblematik und Bilderrätsel
  • Bild- und Sprachmagie
  • Kryptographie und Steganographie
  • Literarischer Manierismus (Anagrammatik, Palindromie etc.)
  • Ekphrasis und Bildgedicht
  • Primärrezeption (Lesen und Wahrnehmen)
  • Gedächtniskunst und kulturelles Gedächtnis
  • Literatur als Experiment (experimenteller Roman etc.)
  • ikonozentrischer Roman und ikonozentrisches Drama
  • literarische Kombinatorik und Diagrammatik
  • Prä-Avantgarden, Avantgarden und Neo-Avantgarden
  • Informationsästhetik – Konkretismus – Konstruktivismus
  • Texttheorie und Textmetaphorik
  • Numerische Makroästhetik (Zahlensymbolik, Tektonik)
  • Das Künstlerbuch als hybride Gattung (Bucharchitektur, Buchillustration)


Publikationen

Schriftenverzeichnis(Stand: November 2022)



Neuere DFG-Projekte

1. Visuelle Poesie: historische Dokumentation theoretischer Zeugnisse (Sammlung und Kommentierung)

Visuelle Poesie wird wegen der strukturellen Verklammerung von Bild und Text, die sie gegen Werke der bildenden Kunst ebenso abgrenzt wie gegen konventionelle Dichtungen, von Anfang an von Theoriebildung begleitet. Reflexionen über Visualität finden sich bereits in den Technopägnien hellenistischer Autor*innen, Scholien erleichtern seit der Spätantike den Zugang zu lateinischen Gittergedichten, ausführliche Selbstkommentare zu seinen Carmina figurata verfasste Hrabanus Maurus in karolingischer Zeit, und vielfältige gattungspoetologische Klassifikationen liefern die Poetiken des Barock in den verschiedenen Nationalliteraturen, während in der Moderne vor dem Hintergrund eines wachsenden Medieninteresses theoretische Zeugnisse in Manifesten von Avantgarden und Neoavantgarden begegnen. Das im Fach Allgemeine Literaturwissenschaft situierte, transepochal und transnational angelegte Forschungsvorhaben intendiert die Rekonstruktion einer bislang fast unbekannten, dezidiert kombinatorischen Bild-Text-Ästhetik als Beitrag zu einer kultur- und mediengeschichtlich orientierten Literaturtheorie.


2. Numerische Makroästhetik in der europäischen Literatur: Theorie und Evidenz

Durch Autor*innenkommentare gesicherte oder visuell markierte numerische Gliederungssysteme finden sich in literarisch ambitionierten Texten von der Spätantike bis zur Postmoderne. Bekanntlich wurden schon im Altertum Homers Epen ,Ilias‘ und ‚Odyssee‘ nach den 24 Buchstaben des griechischen Alphabets in 24 Bücher gegliedert; besondere Dispositionsstrukturen weist die Bibel auf, denkt man nur an den Pentateuch, den Psalter, die vier Evangelien oder die Apokalypse. Intention des transepochal und transnational angelegten Projektes ist es, durch eine systematische Erschließung, Kommentierung und Edition der in Frage kommenden Quellentexte eine wissenschaftlich fundierte Basis für vertiefende Spezialuntersuchungen zu schaffen. Die Ergebnisse dürften sich auch im Hinblick auf andere Disziplinen als anschlußfähig erweisen. So schlagen z.B. komplizierte literarische Zahlenkompositionen im experimentellen Roman der Gegenwart, die mit Diagrammen überliefert sind (z.B. bei Georges Perec), einen Bogen zur Mathematik.


3. Das Künstlerbuch als ästhetisches Experiment (zusammen mit Monika Schmitz-Emans)

Gegenstand der Projektarbeit ist das in verschiedenen Ausprägungsformen (z.B. Malerbuch, Objektbuch, Buchobjekt) auftretende Künstlerbuch, und zwar aus diachroner und synchroner Perspektive. Leitend ist die These, dass sich das Künstlerbuch als eine hybride, Text und bildliche Darstellung auf der einen und Buchform und plastische Objektform auf der anderen Seite verbindende Gattung gattungshistorisch und medienästhetisch in engem Wechselbezug zur Literaturgeschichte entwickelt und ausdifferenziert. Darum sollen Gattungsgeschichte und immanente Ästhetik des Künstlerbuchs über den Vergleich mit literarhistorischen Tendenzen, Stilen und Phänomenen erschlossen werden.– Geplant ist eine generistische Grundlegung, welche (a) die Gattung Künstlerbuch aus mehreren systematisch-übergreifenden Perspektiven beschreibt sowie (b) Geschichte und gattungsspezifische Spielformen des Künstlerbuchs exemplarisch und repräsentativ anhand einer größeren Zahl konkreter Werke darstellt. Ein Schwerpunkt liegt bei der Darstellung auf ästhetischen und theoretischen Reflexionen über das Künstlerbuch sowie auf dem buch-, medien-, sprach- und bildreflexiven Charakter der Werke selbst.




 

Redaktion

Verantwortlich:

Prof. Dr. Ursula Kocher (Fachsprecherin)
 

Pflege der Seiten:

Ben Sulzbacher

Rupert Böggering
 

Weitere Infos über #UniWuppertal: